LESERFRAGEN EXPERTENTELEFON \"Stress\" am 21.10.2010

Seit ich in den Wechseljahren bin, wird mir oft alles zu viel. Wie kommt das und was kann ich tun, um wieder belastbarer zu werden?

 

 
 

 

 

 

 

  • Dr. Eder: Mit den Wechseljahren treten gravierende Veränderungen im Stoffwechsel und Hormonhaushalt ein. Diese Prozesse, die mit zahlreichen Nebenwirkungen wie Schlafstörungen und Schweißausbrüchen einhergehen, sind anstrengend und kosten Kraft, die dann an anderer Stelle fehlt. Umso wichtiger wird es daher, in sich hineinzuhorchen, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu achten. Zugleich ist es wichtig, neue Energiequellen zu entdecken. Bewegung – jeden Tag eine halbe Stunde flottes Gehen oder Fahrrad fahren – kann da sehr hilfreich sein. Yoga, Meditation oder Autogenes Training können helfen, Gelassenheit zu lernen. Ideal ist es, wenn man die entsprechenden Techniken im Alltag innerhalb einer halben Minute abrufen und bei Stress sofort in einen Ruhezustand kommen kann.

Meine Schwester steht durch die tägliche Doppelbelastung von Beruf und Familie gewaltig unter Druck. Wie kann sie ihre körperliche Anspannung reduzieren?

  • Dr. Eder: Sie sollten gemeinsam überlegen, wie Ihre Schwester regelmäßig etwas für sich tun kann. Wichtig ist, dass sie Kontrolle abgibt und Anderen Verantwortung überträgt. Dann können ihr Mann und die Kinder im Haushalt einige Aufgaben abnehmen. Gleichzeitig könnten Sie Ihrer Schwester anbieten, einmal in der Woche die Kinder zu hüten, wenn sie zum Yoga gehen oder eine Freundin treffen möchte. Wichtig ist, dass sich Ihre Schwester persönliche Freiräume schafft, um aufzutanken. Sie muss lernen, um Hilfe zu bitten und sie auch anzunehmen. Manchmal kann schon die Unterstützung einer Putzfrau wahre Wunder bewirken.

Wie kann ich meinem stressigen Bürojob am besten etwas entgegensetzen? Hilft Sport? Oder welches Anti-Stress-Programm ist für mich besser geeignet?

  • Dr. Sami: Ich rate Ihnen, mehrmals täglich kleine Pausen während der Arbeitszeit zum Ritual zu machen. Hier reichen oft schon wenige Minuten. In dieser Zeit sollten allerdings jegliche Aktivitäten (E-Mails, SMS etc.) unterlassen werden. Bewegung wie Spaziergänge oder Sport sollten mehrmals wöchentlich fest in Ihren Terminkalender eingebaut werden. Wichtig ist, dass Ihr Bewegungsprogramm Spaß macht, denn nur das ist ein Garant dafür, dass Sie am Ball bleiben.

Im Urlaub habe ich schon mehrere Yogakurse besucht. Doch im Alltag komme ich einfach nicht dazu, das bereits Gelernte anzuwenden. Wie schaffe ich es, mein tägliches Entspannungsritual in den Alltag zu integrieren?

  • Dr. Sami: Schließen Sie sich einer Yogagruppe an - das motiviert! Besonders empfehle ich Ihnen Achtsamkeitsübungen, eine Art Mental-Training. Sie sind schnell und einfach erlernbar. Man kann solch ein Training praktisch überall durchführen und es dauert nur wenige Minuten. Für den Einstieg halte ich es für sinnvoll, sich mindestens zweimal täglich kurz dafür Zeit zu nehmen.

Wie lerne ich es, mich häufiger gegen meine Familie oder meine Kollegen im Büro abzugrenzen und auch mal „Nein“ zu sagen?

  • Dr. Eder: Probieren Sie es einfach aus. Meine Erfahrung ist, dass ein klares Nein vom Umfeld schnell akzeptiert wird und keineswegs – wie viele Frauen befürchten – auf Ablehnung stößt. Horchen Sie häufiger mal in sich hinein und sagen Sie auf keinen Fall ja, wenn Sie eigentlich nein sagen möchten. Halten Sie öfter mal inne und machen Sie nicht alles automatisch, wie es schon immer war, sondern handeln Sie bewusst. Hilfreich ist auch, wenn Sie beispielsweise Ihre Kinder bestärken, selbst nach einer Lösung zu suchen, und ihnen nicht alles abnehmen – das tut letztlich sogar auch den Kindern gut, wenn sie spüren, dass ihnen etwas zugetraut wird.

Ich habe mehr und mehr das Gefühl, mir wächst alles über den Kopf. Stehe ich kurz vor dem Burn-out? Wie kann ich das erkennen? Wer kann mir da helfen?

  • Dr. Sami: Sie finden dazu Fragebögen im Internet. Bedenken Sie aber, dass ein Burn-out ein schwerwiegendes Krankheitsbild ist. Hier ist professionelle Hilfe gefragt. Ziehen Sie unbedingt Ihren Vertrauensarzt zu Rate.

Meine Tante ist im Haushalt eine Perfektionistin, die sich auch nicht helfen lässt, obwohl sie stark gestresst ist. Wie kann sie lernen, gelassener zu werden?

  • Dr. Hübner: Perfektionismus ist oft das Grundmuster für zunehmende Stressphänomene, die im Burn-out enden können. Wenn man diese Grundmuster bewusst abbaut, hat man den besten Weg zur „Heilung“ gefunden. Hilfreich ist das Erlernen von Meditation oder ähnlichen rituellen Übungen, die in strukturierten Pausen durchgeführt werden können. Aber auch ein Bewegungsprogramm kann helfen. Alle Einseitigkeiten sind zu vermeiden. Um eine bessere innere Balance zu finden, sind vor allem natürliche Komplexmittel sinnvoll einsetzbar. Sehr bewährt hat sich dabei Neurexan. Es hilft schnell, nachhaltig und ohne Nebenwirkungen. Unter dieser Therapie öffnet sich der Mensch leichter für neue Wege.

Was kann ich tun, wenn ich nachts nicht schlafen kann? Auf klassische Schlaftabletten möchte ich lieber verzichten.

  • Dr. Hübner: Schlafstörungen sind Ausdruck einer Störung der inneren Balance. Zunächst ist in der Diagnostik an die Schilddrüse zu denken. Aber auch Stoffwechselstörungen sind auszuschließen. In jedem Fall fehlt Ihnen jedoch die nötige Distanz zu den Dingen des Lebens und das Loslassen fällt Ihnen schwer. Hilfreich sind auch hier homöopathische Mittel, gerade wenn man keine schulmedizinischen Medikamente einnehmen will.

Was kann ich von homöopathischen oder pflanzlichen Mitteln erwarten, wenn ich meine innere Ruhe wiederfinden will?

  • Dr. Hübner: Wer einmal eine positive Erfahrung mit der guten Wirksamkeit dieser Mittel erlebt hat, möchte diese Behandlungsoption nicht mehr missen. Gerade Komplexmittel entfalten zum Erreichen der inneren Ruhe eine sehr schnelle und deutlich nebenwirkungsarme Hilfe. Als ganzheitlich behandelnder Arzt möchte ich auf diese Therapie nicht mehr verzichten.

Welche Nahrungsmittel sind in stressigen Situationen besonders hilfreich, was sollte ich meiden?

  • Die Nahrungsmittel, die gemieden werden sollen, sind Kaffee, Alkohol, Ingwer, Zimt und scharf gebratenes Essen. Hilfreich sind Tees ohne Koffein, also Kräutertees, leichte Speisen, die den Verdauungstrakt nicht übermäßig beanspruchen, gedünstetes Gemüse, Reis, nicht zu viel Rohkost.
Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),