LESERFRAGEN EXPERTENTELEFON \"FRÜHJAHRSKUR\" am 17.03.2011

Die meistgestellten Leserfragen am Expertentelefon

"Diäten und Fastenkuren" am 17.03.2011

Ich habe schon so oft vergeblich Diäten gemacht, um Gewicht zu verlieren. Nun meint meine Freundin, ich solle doch mal fasten. Ist das wirklich effektiver?

 
 

 

 

 

 

 

  • Dr. Kerstin Salomon, Apothekerin in München: Ganz klar nein! Durch die geringe Kalorienzufuhr während des Fastens verliert man zwar kurzzeitig auch an Gewicht. Jedoch bedeutet der völlige Verzicht auf feste Nahrung eine absolute Ausnahmesituation für den Körper. Daher sollte eine Fastenkur auch nur kurzzeitig für einige Tage und nur unter Anleitung durchgeführt werden. Zu einer langfristigen Gewichtsreduktion dient sie eher nicht.

Ich habe einmal gehört, dass Basen-Fasten den Organismus nicht so sehr belasten soll? Ist da was dran? Wie geht das?

  • Dr. Kerstin Salomon: Da beim Fasten die Aufnahme fester Nahrung für einige Tage vollkommen eingestellt wird, wird der Stoffwechsel besonders stark strapaziert. Es kommt dabei leicht zu einer Übersäuerung, da kaum basische Mineralstoffe zugeführt werden und entstehende Säure dadurch nicht mehr abgebaut werden kann. Deshalb ist es besonders wichtig, beim Fasten auf die tägliche Zufuhr von Basen zu achten. Trinken Sie viel basische Gemüsesäfte und mineralstoffhaltiges Mineralwasser und nehmen Sie zusätzlich während Ihrer Fastenkur täglich ein Basenpräparat, wie Basica Vital. Nützliche Hinweise, Rezepte und Tipps für einen Fastenplan enthält eine neue Fasten-Broschüre, die unter www.basica.de heruntergeladen werden kann.

Warum machen Diäten immer müde, unleidlich und oft schlapp?

  • Dr. Kerstin Salomon: Durch die verringerte Kalorienzufuhr während einer Diät oder Fastenkur kann es zu einem Energiedefizit kommen. Anfänglich wird durch den Abbau von Fettpolstern vermehrt Säure freigesetzt, die den Organismus belastet. Der Körper arbeitet dann sozusagen nur noch auf "Sparflamme", wodurch die Stoffwechselleistung und auch der Fettabbau verringert werden. Die Folge: Man fühlt sich schlapp und energielos und das Gewicht reduziert sich gar nicht mehr oder nur noch sehr langsam.

Ich würde gern mal eine Fastenkur machen. Allerdings kann ich mir unmöglich für ein bis zwei Wochen eine Auszeit nehmen. Gibt es keine andere Möglichkeit?

  • Thomas Heimann, Dipl. Ökotrophologe, Produktmanager bei Protina Pharm. GmbH: Leider nicht wirklich, denn eine Fasten-Kur dauert mindestens 14 Tage. Der Körper muss sich zunächst auf die Fasten-Tage einstellen und danach wieder an die normale Ernährung gewöhnen. Diese sogenannten Entlastungs- und Aufbautage dauern zusammen etwa eine Woche. Die eigentliche Fastenzeit sollte auf jeden Fall sieben Tage dauern, damit der Organismus auch wirklich an seine inneren Reserven geht und gereinigt wird. Während einer Fasten-Kur muss man sich nicht unbedingt eine Auszeit nehmen, sondern kann seinen normalen Tätigkeiten nachgehen. Vor allem, wenn man den Organismus ausreichend mit basischen Mineralstoffen - am besten in Form von schnell verfügbaren Citraten - unterstützt. Nur auf zusätzliche körperliche Anstrengungen, wie zum Beispiel Sport, sollte man während der Fasten-Tage verzichten.

Warum leidet der eine mehr und der andere weniger unter einer Fastenkrise? Wie kann man gegensteuern?

  • Thomas Heimann: Fasten-Krisen entstehen durch die Belastung des Stoffwechsels während der Fasten-Tage. Je nach körperlicher Konstitution, Alter und Ernährungsverhalten ist der Körper gut oder schlecht auf die Fasten-Kur vorbereitet. Um Fasten-Krisen zu vermeiden, sollte auf Folgendes geachtet werden.
  1. Wichtig ist beim Fasten, viel zu trinken: Wasser und Kräuter-Tees
  2. Zufuhr basischer Mineralstoffe, zum Beispiel mit einer Nahrungsergänzung
  3. Den Körper nicht überanstrengen, sondern einen Gang runterschalten

Ich leide an Bluthochdruck, würde aber trotzdem gern mal fasten. Ist das vernünftig? Was raten Sie mir?

  • Dr. Klaus Tiedemann, niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin und Sportmedizin; Praxis in Moosburg a. d. Isar: Grundsätzlich bringt die angestrebte Gewichtsverringerung auch eine bessere Blutdruckeinstellung, was im günstigen Fall sogar eine Reduzierung der Medikamente bewirken kann. Wichtig ist es beim Fasten jedoch, in ausreichendem Maß Flüssigkeit zuzuführen, da vermehrt anfallende Harnsäuren auch bei bisher symptomfreien Personen Gichtanfälle auslösen können. Des Weiteren werden zur Blutdrucksenkung oft sogenannte Diuretika, also entwässernde Mittel verwendet, die ohnehin die empfindliche Säure-Basen-Balance stören können.

Meine letzte Fastenkur musste ich wegen häufiger Kopfschmerzen abbrechen. Was habe ich falsch gemacht?

  • Dr. Klaus Tiedemann, Dadurch, dass der Stoffwechsel während einer solchen Kur Körpersubstanz abbaut, kommt es zu einem erheblichen Anfall an Säuren im menschlichen Organismus. Im sauren Milieu laufen Entzündungsreaktionen intensiver ab, Schmerzen werden deutlich stärker wahrgenommen und der Körper wird mit zusätzlichen Belastungen - wie sie eine Diät oder Fastenkur darstellt - schlechter fertig. Die Zufuhr von Flüssigkeit und basischen Substanzen kann dieses Problem jedoch auf natürliche Weise beheben.

Ich habe gehört, dass Fasten bei Diabetes gefährlich sein könnte. Ist da was dran?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Diabetiker sollten beim Fasten ihren Blutzucker engmaschiger kontrollieren als sonst, da eine gesteigerte Gefahr für Hypoglycämien (Unterzuckerzuständen) bis hin zu Unterzuckerkoma besteht. Insulindosen müssen entsprechend angepasst oder blutzuckersenkende Medikamente reduziert werden. Besonders sind nächtliche Unterzuckerzustände problematisch, da sie im Schlaf nicht wahrgenommen werden. Wichtig ist es, mit einem gemäß der bisherigen Zuckereinstellung vernünftigen Wert in die Nacht zu gehen und auch Trauben- oder Flüssigzucker zusammen mit dem Blutzuckermessgerät für den Notfall immer parat zu haben.

Wieso nimmt man eigentlich oft leichter in Körperregionen ab, in denen man gar nicht abnehmen möchte?

  • Dr. Tanja Werner, Ernährungswissenschaftlerin aus München: Das täuscht. Ein Abnehmen an spezifischen Körperregionen ist generell nicht möglich. Es ist vielmehr von Person zu Person unterschiedlich, wo man bei einer Diät als erstes Pfunde verliert. Eine allgemeine Einschränkung der Kalorienzufuhr führt zur Gewichtsreduktion. Mit gezieltem Training kann man allerdings die Muskulatur in spezifischen Regionen trainieren und den Körper so nach seinen Wünschen formen.
Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen